Philipp Korte – ein Pfarrer stellt die Salzproduktion auf neue Füße

Philipp Korte, stammt aus dem Sauerland und wurde 1730 in Deutmecke zwischen Rönkhausen und Lenhausen geboren. Seine Mutter hatte 6 Kinder aus erster Ehe und heiratete nach dem Tod ihres Mannes wieder. Aus dieser zweiten Ehe gingen zwei Mädchen und der besagte Philipp hervor, der also mit 6 Halbgeschwistern und 2 Schwestern auf einem Bauernhof im tiefen Sauerland groß wurde.
Im Jahr 1758 wird Philipp Korte Pfarrer in Salzkotten. Der Siebenjährige Krieg (1756-1763) ließ das Land verarmen, denn die durchziehenden Armeen ernährten sich aus dem Land. Beschädigt und zerstört wurden auch die Salinen. In Salzkotten gab es (seit dem 12. Jahrhundert beurkundet) die Gewinnung von Salz aus den örtlichen Quellen. Zudem gab es kaum noch Fuhrwerke und Salinenarbeiter — und die Salzkottener Salzproduktion war schon unter Friedensbedingungen hinter der Entwicklung zurückgeblieben.
Festzuhalten bleibt, dass der neue Salzkottener Pfarrer dem Fürstbischof sehr konkrete Vorschläge zur Modernisierung der Salzgewinnung machte, die umgesetzt zu einem großen Erfolg führten und für 100 Jahre Bestand haben sollten.
Pastöre haben schon immer gern gebaut. Pfr. Korte war dazu sein eigener Architekt. Er baute ein Pfarrhaus, eine Vikarie, eine Knabenschule, ein Armenhaus und wohl auch das Pfarrhaus in Verne und plante und organisierte den Erweiterungsbau der Verner Kirche. Er war beteiligt am Innenausbau der Dreckburg, am Umbau der Kapelle in Upsprunge, beim Straßen- und Brückenbau. Manche Pastöre sind wissenschaftlich tätig. Pfr. Korte holte bei der Akademie der Wissenschaften in London mit einer Arbeit den 2. Preis und schrieb ein Lehrbuch über das Rechnen an Landschulen.
Seine Privatbibliothek – heute in Paderborn – war eine naturwissenschaftliche Fundgrube mit dem Wissen seiner Zeit. –

„Philipp Korte hat sich während seiner Tätigkeit als Salzkottener Pfarrer durch seine exzellenten
naturwissenschaftlichen Kenntnisse bei der Modernisierung der Salzgewinnung und den damit
verbundenen wirtschaftlichen Erfolgen für Salzkotten in der zweiten Hälfte des 18. Jh. einen Namen gemacht. Nach dem Salzkottener Salzwerk wurde auch die Sahne des 20 km westlich gelegenen Westernkotten nach den Plänen von Korte völlig umgebaut. Auch hier bevorzugte er statt der bisher angewandten Schrägflächengradierung die Vierflächen-Gradierung bestehend aus zwei Schwarzdornwänden mit vier Gradierflächen. Das noch heute im Kurpark von Bad Westernkotten13 stehende Gradierwerk wurde 1835 nach Plänen Kortes erbaut und diente bis 1949 der Salzgewinnung. Es ist 120 m lang und 12,25 m hoch. Seine Gradierfläche beträgt 2 x 120 m x 10 m = 2400 qm. Heute wird die Anlage als Freiluftinhalation genutzt, denn bei der Verdunstung wird rund 20 Prozent. des Salzes an die Luft freigegeben. In Bad Westernkotten gilt dieses Bauwerk, das seit 1984 in der Denkmalliste der Stadt Erwitte steht, als ihr Wahrzeichen.
1958 wurde zu Ehren von Pfarrer Philipp Korte, der als der große Erneuerer der Sahne Westernkotten gilt und dem der Ort ebenso wie Salzkotten einen deutlichen wirtschaftlichen Aufschwung verdankt, im Kurpark ein Gedenkstein aufgestellt.“
Hier ein Aufsatz über diverse Stationen im Leben von Philipp Korte anlässlich der geplanten Errichtung eines neuen Denkmals für diesen wichtigen „Wirtschaftsförderer“ durch die Bad-Westernkotten-Stiftung im Jahr 2024.
(Zusammenstellung von Wolfgang Markus aus Bad Westernkotten)

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